24
Kongress der Berliner Musikschulen "Kommunikation ist alles"
Musik in Schule und Musikschule
9:00 Ankommen
9:30 Tagungseröffnung
9:45 PLENUM
Sophia Siebert | Impulsvortrag Gewaltfreie Kommunikation
Wertschätzung und Augenhöhe im Austausch: gewusst wie!
Vier einfache Schritte als Tool für Verbindung und Klarheit
Empathie als Ressource und Türöffner für ein lebendiges Miteinander.
10:40 | 13:00 | 14:20 KOLLEG UND PRAXISWORKSHOPS
Beschreibung s. unten
15:55 PLENUM | Round Table mit beteiligten Dozent*innen
16:40 PLENUM | Mitmachkonzert mit dem Gebärdenchor Sing&Sign
Musik inklusiv erleben und ausleben – das ist das Motto von Sing&Sign. Das 2017 von der Sopranistin Susanne Haupt gegründete inklusive Ensemble verbindet musikalische Praxis und Gebärdensprache miteinander. Musik und Text werden hierdurch sichtbar gemacht. Hörbehinderte und hörende Menschen arbeiten dabei immer zusammen - von der Projektentwicklung über die Organisation bis zur Umsetzung. Zum Repertoire gehören besonders Werke von Johann Sebastian Bach, die in Leipzig jährlich barrierefrei für hörbehinderte Menschen aufgeführt werden.
Im Abschlusskonzert des Kongresses erklingt der Eingangschor der Bach-Kantate „Aus der Tiefen ruf ich Herr zu dir" gemeinsam mit allen Teilnehmenden.
Inhalte der Praxisworkshops
Sophia Siebert | Gewaltfreie Kommunikation – vertiefender Workshop.
In diesem Kolleg vertiefen wir den Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) und probieren erste Schritte in dieser Ausdruckswelt, die Marshall Rosenberg u.a. als „Sprache des Herzens“ bezeichnete. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, gemeinsam eine Situation im Licht der GFK zu betrachten. Wie viel Kommunikation findet in uns statt, und wie wenden wir uns an ein mögliches Gegenüber? Welche konkrete Haltung schlägt die Gewaltfreie Kommunikation für eine Kommunikation auf Augenhöhe vor? Wolf und Giraffe, die Repräsentanten der Gewaltfreien Kommunikation, begleiten diesen Kolleg-Workshop.
Hannah Lindmaier | Meisterlehrer*in, Coach oder Therapeut*in? – Rollenverständnis und machtsensibles Agieren im Musikschulunterricht.
Unterricht auf Augenhöhe und ein vertrauensvolles Verhältnis zu Schüler*innen ist vielen Musikschullehrenden ein großes Anliegen. Als Expert*innen auf musikalischer und pädagogischer Ebene tragen sie Verantwortung für die Inhalte und die Unterrichtsbeziehung. Doch pädagogische Beziehungen sind immer durch ein Machtgefälle gekennzeichnet, die Verantwortung der Lehrenden ist gleichzeitig auch ihr Handlungsprivileg. Wie können Lehrende in ihrer Rolle vertrauensvolle und intensive musikalische Arbeit leisten und gleichzeitig professionelle Distanz wahren und Grenzüberschreitungen vermeiden? Welche Hilfe bieten die Schutzkonzepte von Musikschulen? Im Workshop wird die eigene Position in der Lehrbeziehung reflektiert und ein Problembewusstsein geschärft.
Inga Sponheuer | Diversität in der Musikschule.
Deutschland ist zweifellos ein Einwanderungsland. Musikschulen richten sich daher zunehmend an eine Bevölkerung, die in großen Teilen binational sozialisiert ist und vielfältige Erfahrungen mitbringt. Der Auftrag der Musikschulen ist es, möglichst viele Menschen mit einem Angebot zur musikalischen Bildung zu erreichen. Dies erfordert eine vielfaltssensible und diversitätskompetente Ausrichtung. Im Praxisformat „Diversität in der Musikschule“ wird der Frage nachgegangen, was Diversitätskompetenz im Kontext Musikschule bedeutet, wie diese unter den Mitarbeitenden aufgebaut werden kann und warum jede*r, ob in der Verwaltung oder im pädagogischen Bereich, für den Prozess wichtig ist.
Nepomuk Riva | Die Gefahren musikalischer Weltreisen. Kultursensibel Kinderlieder unterrichten.
In der Diskussion um rassistische Kinderlieder geht es nicht nur um ein historisches Repertoire, in dem außereuropäische Kulturen lächerlich gemacht werden. Stereotype Darstellungen fremder Länder und ihrer Bevölkerung finden sich auch in aktuellen Bewegungsliedern oder bei Trommelworkshops. Weiterhin wird Material vermittelt, das geeignet ist, Kinder zu diskriminieren. Wie lassen sich problematische Materialien erkennen? Welche Alternativen gibt es, um die Vielfalt der Musikkulturen zu vermitteln?
Corinna Brenner | "Ist Musik audistisch?"
Taube Menschen treffen aufgrund der Vorurteile und Diskriminierungen der Gesellschaft auf Hürden, was als Audismus bezeichnet wird. Doch was genau ist Audismus? Wie entsteht er? Inwieweit beeinflusst dies die Tauben Communities? Was hat Audismus mit Musik zu tun? Und wie wird das Musikdolmetschen von den Tauben Communities wahrgenommen?
Susanne Haupt | Inklusive Chorarbeit am Beispiel des Chores Sing&Sign
Können hörende und nicht-hörende Menschen gemeinsam einen Chor bilden? Dass die Antwort hierauf selbstverständlich „Ja“ lautet, zeigt der Leipziger Chor „Sing&Sign“. Im Workshop vermittelt er anhand seiner eigenen Geschichte, wie ein solches Ensemble entstehen kann und was dabei zu beachten ist. Ein konkretes Eintauchen in die Arbeit findet statt am Beispiel des Eingangschorals der Bach-Kantate „Aus der Tiefen ruf ich Herr zu dir“, die am Ende des Kongresstages gemeinsam mit allen Teilnehmenden zur Aufführung gebracht wird.
(Foto: Susanne Haupt)
Kursnummer
650/24
Bereich
Musik in Schule und Musikschule
Zielgruppe
festangestellte Musikschullehrkräfte der bezirklichen Musikschulen Berlins, Mitarbeiter*innen der Verwaltung
Dozent*in
Hannah
Lindmaier
Inga
Sponheuer
Nepomuk
Riva
Sophia
Siebert
Corinna
Brenner
Susanne
Haupt
Datum
08.10.2024
- 08.10.2024
Ort
Räume der Landesmusikakademie Berlin
Anmeldeschluss
08.07.2024
Kurszeiten
08.10.2024
09:00-17:00